Arbeit mit dem Unbewussten

Suchtmuster sind im Unterbewusstsein verankert. Methoden, die nur den bewussten Verstand ansprechen, erreichen sie nicht. Hier ein Überblick über Ansätze, die tiefer gehen.

Warum das Unterbewusstsein?

Das Suchtverhalten ist nicht primär eine bewusste Entscheidung. Es ist ein automatisiertes Programm, das im limbischen System und in den Basalganglien verankert ist, Hirnregionen, die weitgehend ausserhalb der bewussten Kontrolle operieren.

Deshalb scheitern Ansätze, die nur auf Einsicht und Willenskraft setzen. Sie sprechen den präfrontalen Cortex an, aber dort liegt das Problem nicht. Effektive Behandlung muss auf der Ebene ansetzen, auf der die Muster entstanden sind.

Methoden im Überblick

Hypnotherapie

In der therapeutischen Hypnose wird ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit genutzt, um direkt mit unbewussten Prozessen zu arbeiten. Konditionierte Reaktionen können modifiziert, Ressourcen aktiviert und neue Verhaltensmuster verankert werden. Besonders bewährt bei Raucherentwöhnung und emotionalem Essverhalten.

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

Ursprünglich für Traumatherapie entwickelt, wird EMDR zunehmend auch bei Sucht eingesetzt. Die Methode kann helfen, belastende Erinnerungen und Trigger-Situationen zu desensibilisieren und die emotionale Ladung von Suchtauslösern zu reduzieren.

Körperorientierte Verfahren

Ansätze wie Somatic Experiencing oder körperfokussierte Achtsamkeit arbeiten mit den körperlichen Manifestationen von Verlangen und Entzug. Sie helfen, automatische körperliche Reaktionen zu erkennen und zu verändern, dort, wo sie entstehen.

Exposition mit Reaktionsverhinderung

Ein verhaltenstherapeutischer Ansatz, bei dem Betroffene kontrolliert mit Triggern konfrontiert werden, ohne zu konsumieren. Mit der Zeit lernt das Gehirn, dass der Trigger nicht mehr zur Belohnung führt. Die konditionierte Reaktion schwächt sich ab.

Wichtig: Keine dieser Methoden ist ein Wundermittel. Sie funktionieren am besten als Teil eines umfassenden Behandlungsansatzes, in Kombination mit medizinischer Begleitung, sozialer Unterstützung und der Arbeit an Lebensbedingungen.

In der Region Basel

Für die Arbeit mit dem unwillkürlichen Nervensystem gibt es in Basel erfahrene Therapeuten. Die Kombination aus institutionellen Angeboten (wie der UPK) und ergänzenden Methoden ermöglicht eine individuell abgestimmte Behandlung.

Wichtig ist: Keine Methode passt für jeden. Die Wahl des Ansatzes sollte sich an der individuellen Situation orientieren: an der Art der Abhängigkeit, der Persönlichkeit, den Vorerfahrungen und den aktuellen Lebensumständen.